August 11 2014 - 30 September 2015 - Studying in Milwaukee
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12. August 2014 - 24. August 2014



Die ersten Eindrücke aus Milwaukee, Wisconsin



Bilder zu diesem Bericht zu finden auf:Tumblr - Jörn Witte

Hallo Freunde,

entschuldigt, dass ich doch nicht wie versprochen nach einer Woche geschrieben habe, dafür kommt jetzt dann halt nach 2 Wochen alles, was ich bisher erlebt habe und generell alles, was ich erlebt habe ;)
Ich probiere es relativ chronologisch darzustellen und nichts auszulassen, wobei man sich jetzt nach 2 Wochen auch einfach schon an manche Sachen gewöhnt hat ;)

Starte ich also mit dem Flug am 11., nachdem ich die Nacht zuvor nur 1 ½ Stunden geschlafen habe ;) Ich kam in Begleitung meiner Familie überpünktlich am Gate an und habe dort gleich 7 Kollegen getroffen, die auch alle in dem gleichen Flieger waren ☺
Niemand hatte Probleme mit dem erlaubten Gewicht, ich habe stolze 20,0 kg und 9,7 kg geschafft, wobei das Handgepäck schon fast aus allen Nähten platzte und wirklich bei jeder scheiss Kontrolle komplett ausgepackt werden musste :D
Ich wartete auch die ganze Zeit darauf mein Handy anschalten zu müssen, aber anscheinend ist das neue Gesetz doch noch nicht überall durchgesetzt worden, so dass sie nicht kontrollierten, ob mein Handyakku vielleicht nicht doch gefährliche Substanzen enthält, aus denen man böse Sachen bauen könnte :D

Sonst liefen die Sicherheitschecks für mich ganz gut – wurde nicht unnötig gefilzt und die US-Pre-Clearance in Dublin lief auch ohne Probleme, so dass wir dann alle einfach nur in Chicago ankamen, den Koffer schnappten und dann das Land betreten durften ohne weitere Sicherheitschecks der Homeland Security ☺

Die Flüge an sich liefen gut – Hamburg – Dublin war schnell und okay, 3 Stunden in Dublin gingen dank Guinness auch schneller rum als erwartet und der Flug von Dublin nach Chicago war dann doch nach den ersten 3 Stunden unbequem – natürlich meiner Größe geschuldet ;)
Die letzte Stunde hab ich es dann auch geschafft eine bequeme Position zu finden, aber da war Hopfen und Malz trotzdem schon verloren :D

18 Uhr Ortszeit sind wir dann in den Vereinigten Staaten angekommen und hatten Glück, dass Kyle und Justin uns abholten :)
Kurz vorher habe ich dann noch meine amerikanische SIM-Karte ins Handy gesteckt und sofort eine E-Mail erhalten, in der stand, dass unsere Betten „due to storm“ nicht rechtzeitig geliefert werden und somit absolut gar nichts in der Bude war :D
Weiter dann mit dem Transport von Chicago nach Milwaukee.
Es war zwar ein bisschen schwierig alle unsere Sachen zu verstauen, aber wir haben es dennoch geschafft und sind dann circa 1 ½ Stunden nach Milwaukee gefahren ☺
Hier habe ich dann die ersten Unterschiede zu Deutschland wahrgenommen – Highway bedeutet hier nämlich Krieg. Jeder darf überall fahren und überall überholen, was das alles ziemlich interessant macht – rechts und links wurde ich bisher noch nicht gleichzeitig überholt :D Außerdem stehen überall am Highway Straßenlaternen, die nachts natürlich auch beleuchtet sind – ist ja zu gefährlich nur mit den Autoscheinwerfern zu fahren :D Von der ganzen Energieverschwendung will ich hier gar nicht erst anfangen :D

Angekommen in Milwaukee sind wir dann erst einmal zu Maik und Jessy und haben die Nacht dann auch dort auf der Couch verbracht, nachdem wir noch einmal schnell einkaufen waren, um das Nötigste zu haben :D
Die erste Nacht war dann auch ganz okay, da das Apartment von den beiden wenigstens komplett eingerichtet war. Jetlag habe ich nächsten morgen eigentlich keinen gespürt, wobei es für mich doch schon merkwürdig war um 7.00 Uhr topfit aufzuwachen :D

Dienstag den 12. August haben wir dann genutzt um ein bisschen einzukaufen und die Stadt kennenzulernen. Zum Glück hat sich Kyle bereit erklärt unseren Guide zu spielen, so dass alles nur halb so schlimm war ;) Zudem hat er sein Auto bereitgestellt, was alles in Amerika einfach einfacher macht – es ist doch alles ziemlich groß und weitläufig und bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit und 27 ° C Temperatur ist man froh so wenig wie möglich von A nach B zu schleppen oder sich generell zu bewegen ;)
Das Klima hier ist sowieso eine sehr interessante Sache – mit Fahrenheit komm ich nicht klar und werde es wahrscheinlich auch nie, genauso wie mit der Luftfeuchtigkeit, die absolut nicht vergleichbar ist mit der in Deutschland.

Aber zurück zum ersten richtigen Tag in Milwaukee ☺
Getroffen haben wir Kyle dann frühs bei Starbucks ( hauptsächlich wegen des freien WLANs ), haben uns kurz eine Kleinigkeit geholt und schon kam das erste Problem auf mich zu – die Amis haben kein Ö und ich heiße somit ab sofort Jorn, wenn ich es meinen Namen nicht buchstabiere oder erkläre, wieso das so geschrieben wird :D Aber auch damit hab ich mich mittlerweile abgefunden – gibt Schlimmeres :D
Nachdem dann jeder genug virtuellen Kontakt mit der Heimat hatte, sind wir auch losgefahren und haben unser erstes Ziel angesteuert – nämlich Walmart und ich kann nur sagen, alter Schwede ist das groß :D Außerdem gibt es die Elektrowagen wirklich, um durch Walmart zu fahren und nicht gehen zu müssen :D
Kulturschock war es aber noch nicht so wirklich – nachdem wir dort fertig waren und circa 400$ ärmer, sind wir zu Time Warner Cable und haben uns Internet bestellt, welches wir quasi auch direkt mitnehmen konnten :D Wär der Anschluss noch intakt gewesen, hätten wir sofort starten können, so kam direkt nach unseren Anruf auch 2 Techniker, die das Problem behoben haben und wir Internet hatten. Es hat uns positiv überrascht, immerhin kennt man das aus Deutschland nicht von den Providern ;)

Nachmittags sind wir dann essen gegangen im Café Hollander und mussten uns wundern, dass deutsche Musik gespielt wurde – 99 Luftballons und Major Tom waren nur 2 davon :D Burger und Bier waren aber dennoch lecker und man muss schon sagen, dass sie die Burger wirklich gut können ;) Bier nicht so :D
Abends hat es dann in die Water St verschlagen, welche wohl eine von zwei Straßen ( die andere ist Brady St ) ist, auf der so ziemlich alles an Nightlife abgeht :)
Wir haben dort dann auch den Abend in 2 typisch amerikanischen Bars verbracht und dann spontan entschlossen den nächsten Tag einen Fun-Day am See zu machen. Beste Idee, die wir jemals betrunken hatten, denke ich :D

Die Nacht in Amerika ist übrigens um 2 zu Ende, woran ich mich noch gewöhnen muss, aber somit waren wir nächsten Morgen relativ fit um relativ früh den Tag zu starten und in Kyles Heimat nach Williams Bay zu fahren – genau gesagt an den Lake Geneva.
Dieser Tag war einfach unglaublich und ich verweise auf meine Bilder, um sich ein Bild davon zu machen ☺
Wir hatten perfektes Wetter, eine super nette Feiergemeinschaft, sind mit dem Ring hinter dem Boot hergezogen worden ☺ Wir haben Bier getrunken, haben gebadet und wurden permanent mit leckerem Essen verpflegt – abends sind wir dann nur noch bei Kyle in verschiedenste Betten gefallen und haben uns nächsten Tag wieder auf den Weg nach Milwaukee gemacht. Rückblickend wirklich ein mega geiler Tag mit 1700 Bildern :D
Nächsten Tag sind wir dann zurück nach Milwaukee, sind das erste Mal über den Campus gelaufen, der sich über mehrere Blocks erstreckt ( ein weiteres Ding, was ich nicht verstehen werde – Blocks :D ). Wir haben unsere Campus-ID abgeholt, einen Ansprechpartner getroffen und einfach nur schon einmal einen Einblick bekommen können, was uns so in Zukunft erwartet und ich denke, dass das eine Menge sein wird ;)
Nachmittags haben wir dann auch schon einmal den Captain des Soccer-Teams kennenlernen dürfen, der uns einmal durch das Kern-Center geführt hat und uns Sachen erklärte.
Dieses Kern-Center muss man sich so vorstellen, wie ein riesengroßes Fitnessstudio, das im Keller ein kleineres Eishockeystadion beherbergt, im Erdgeschoss alles fürs Krafttraining bereitstellt, sowie Volleyball- und Basketballfelder. Im ersten Stock gibt es dann Büros, 3 weitere kleine Hallen für Futsal oder Basketball, eine komplette Laufbahn und sonstige Geräte für Track & Field – alles schon unheimlich beeindruckend. Nach der Führung sind wir dann auf das Fussballfeld, welches auf einem Parkhaus gebaut wurde und haben dort ein bisschen gebolzt. Richtig gutes Gefühl, richtig geiler Kunstrasenplatz – meine Heimat für die kommende Soccer-Season.
Abends ging dann nicht wirklich etwas – man war froh, dass man langsam runterkommen konnte. Die Betten wurden zu dem Zeitpunkt dann auch schon geliefert und ein vermeintliches Gas-Leck haben wir auch beheben können, indem wir den Gasherd einfach nur richtig „konfigurieren“ mussten und Flammen entzündet haben, die permanent brennen müssen ;)

Generell kann man aber zu der ganzen Wohnsituation in Amerika sagen, dass das doch ein himmelweiter Unterschied zu Deutschland zu erkennen ist. Qualität und Sicherheit vermisse ich hier und hab mich nach sehr kurzer Zeit auch schon davon verabschiedet :D
Zurück zum Freitag den 15.8 – ich war 4 Tage in den USA und habe mich an einige Sachen gewöhnt – komme sehr gut hier zurecht.
An diesem Tag ging aber offiziell die Pre-Season für Soccer los. ( Komisch es nicht Fussball zu nennen, aber nunja, ist schon okay :D )
Nachmittags durften wir uns die Sachen abholen, die wir hierfür brauchten und ich wurde geschockt.
Mir wurden so unendlich viele Sachen in die Hand gedrückt – Handtuch, Zahlenschloss, 4 T-Shirts, 2 Hosen, 2 Paar Stutzen, 2 Sätze Trikots mit Hosen, ein paar Fussballschuhe ( Mercurial Vapor in Pink :D ) und dann sagten sie uns noch, dass die Trainingssachen immer gewaschen werden – da war ich erst einmal geschockt und bin ich es immernoch ☺
Abends gab es dann ein offizielles Compliance Meeting , was einfach dazugehört und man etliche Sachen unterschreiben muss, aber danach ist man dann auch eigentlich bereit Fussball zu spielen. Ein weiterer positiver Schock hier – die medizinische Abteilung der Uni ist so gut, dass sie uns permanent behandeln können und das alles zum Programm gehört. Ich war schon so etliche Male nach dem Training im Eisbad, um zu regenieren. Generell war dann alles sehr,sehr professionell, was ich seitdem erlebt habe.
Die Pre-Season besteht am Wochende aus 2 Einheiten täglich und 2 Mahlzeiten, in der Wochen mit 2 Einheiten täglich und 3 Mahlzeiten, was den Tag dann schon ziemlich voll macht.
Ein normaler Tag sieht dann wie folgt aus:
07.30 – Breakfast
09.00 – Training auf dem Feld
11.30 - Lunch
13.30 – Training im Kern-Center ( Injury-Prevention )
16.30 – Dinner

Das mache ich auch seitdem und auch nicht wirklich viel mehr ☺ Man ist dann abends einfach zu kaputt, um noch irgendwas zu unternehmen ☺
Zum Fussball selbst kann ich nur sagen, dass es mir richtig Spaß macht – jeder weiß, was er für eine Aufgabe hat. Bei jedem Training ist jemand aus der Medical Staff – jedes Training ist der Head Coach da, wenn nicht sogar noch 3 weitere Assistenten ( unter anderem ein Futsal-Nationalspieler der USA ) + Torwarttrainer.
Ich lerne hier jedes Training was dazu, bin bisher verletzungsfrei und spiele Stürmer, was will ich also mehr :D
Wir haben ein richtig gutes Team – 2 Brasilianer, 2 Deutsche und der Rest aus den USA.
Bald wird die Homepage wohl auch aktualisiert – dann kann man unter www.go-raiders.com mehr nachlesen ;)

Die ersten beiden Testspiele liefen auch schon gut – erstes 4 zu 2 verloren gegen eine gute lokale Herrenmannschaft, das zweite dann 7 zu 2 gegen die Alumni der MSOE gewonnen. In beiden Spielen stand ich circa 60 Minuten auf dem Feld, das erste lief bisschen unglücklich für mich, im zweiten traf ich doppelt ( eins mit der Hacke ) und bereitete ein weiteres vor ;)
Nach dem zweiten Testspiel gab es dann auch die erste private Houseparty, die ich besucht habe und muss sagen, dass es teilweise wirklich so ist, wie man es sich vorstellt. Beer-Pong wird immer gespielt und die roten Party-Cups stehen auch überall rum. Bier schmeckt hier halt nicht so gut – die Mädels donnern sich auf und viele von denen, die zu jung sind um offiziell zu trinken, geben trotzdem Vollgas und hauen richtig rein :D
Von weiteren Partys werde ich dann wohl in Zukunft berichten ;)
Sonst geht hier auch nicht wirklich viel – den heutigen Tag habe ich gut genutzt – immerhin ist es der erste Tag, der wirklich „Off“ war, keine Verpflichtungen, nur im Bett gelegen und den endlich fälligen Beitrag hier geschrieben ☺
Die nächste Woche ist auch noch nur im Zeichen von Soccer, bevor wir dann mit der Mannschaft am Freitag losfahren nach Minnesota ( 6-7 Stunden Busfahrt entfernt ) und dort 2 „Non-Conference“-Games spielen werden. Dann kommen wir Sonntag Abend wieder und den folgenden Montag startet dann meine Einführungswoche, was Soccer aber nicht abschreckt. Es wird während der Vorlesungszeit dann täglich morgens um 07.00 – 09.00 Uhr trainiert und Montag und am Wochenende gespielt ;)

Das war es erst einmal zu meinem bisher Erlebten.
Sachen, die einen hier aber erst einmal verwirren. Das ganze Verkehrssystem. An Stopschildern fährt der, der als ersten rangefahren ist. Wenn Ampeln rot blinken ist es quasi ein Stopschild und es darf an jeder roten Ampel rechts abgebogen werden – was für ein Bullshit.
Sonst ist es interessant, dass hier eigentlich in regelmäßigen Abständen die Polizeisirenen losgehen und sie wirklich so klingen wie in den Filmen :D
Sonst fällt mir nicht mehr ein und ich verabschiede mich ☺
Bis zum nächsten Eintrag! ☺


In diesem Sinne, JW 37


25. August 2014, 07:21

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